KSM Castings Group plant Personalabbau in Deutschland
Die KSM Castings Group will aufgrund des Corona-bedingten Markteinbruchs ihr Personal in Deutschland um 400 Stellen reduzieren.
Das Management der KSM Castings Group, Automobilzulieferer für Leichtbau-Gusskomponenten aus Aluminium und Magnesium für Fahrwerk, Getriebe und Motoren, wird die Personalkapazitäten in Deutschland an die Marktlage der Automobilindustrie anpassen, die aktuell von Absatzeinbrüchen und Produktionsüberkapazitäten geprägt ist.
Bei KSM Castings in Deutschland sollen beim Personal 400 Stellen wegfallen
Im Rahmen der geplanten Restrukturierung sollen etwa 400 der insgesamt rund 1.800 Arbeitsplätze des Automobilzulieferers in Deutschland in den nächsten Monaten wegfallen. Für die verbleibenden Mitarbeiter soll zudem ein neuer Sanierungstarifvertrag mit der IG Metall ausgehandelt werden. Sämtliche deutschen Standorte sollen jedoch erhalten bleiben. Die KSM Castings Group GmbH hatte am 2. Juli 2020 beim Amtsgericht Hildesheim ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das Unternehmen will sich in Deutschland neu aufstellen, um unter den neuen Marktbedingungen wieder nachhaltig wettbewerbsfähig wirtschaften zu können.
„Obwohl wir aktuell einen sehr guten Auftragseingang verzeichnen, wissen wir, dass es sich hier überwiegend um Nachholeffekte des vorangegangenen Corona-Lockdowns handelt. Die aktuellen Absatzzahlen der PKW-Industrie und der Ausblick der Marktforscher sind eindeutig. Wir werden deshalb um eine Anpassung unserer Personalkapazitäten und der Kostenstruktur, einschließlich der verbleibenden Personalkosten, nicht herumkommen“, erläutert Dr. Zhihua Zhu, CEO der KSM Castings Group. „Nur so können wir wieder wettbewerbsfähig werden, unsere deutschen Standorte erhalten, Arbeitsplätze sichern und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine langfristige Perspektive geben.“
Deutlicher Markteinbruch
Während der PKW-Absatz im 1. Halbjahr 2020 in Deutschland nach Angaben des Verbands der Automilindustrie (VDA) um 35 %, EU-weit sogar um 39 % eingebrochen ist, sank parallel die Auslastung der PKW-Fabriken nach einem Bericht des Handelsblatts auf 63 %. Darauf deutet auch der CAR-Rabatt-Index des Center Automotive Research Instituts (CAR) hin. Eine aktuelle Untersuchung der Boston Consulting Group geht davon aus, dass der PKW-Absatz in der EU erst wieder 2023 Vor-Corona-Niveau erreichen wird.
Keine Standortschließungen
Die KSM Castings Group plant im Rahmen der Restrukturierung keine Standortschließungen. Vom Stellenabbau betroffen sind grundsätzlich alle vier KSM-Standorte in Deutschland in Hildesheim, Wernigerode, Wuppertal und Radevormwald. Am größten Produktionsstandort und Hauptsitz in Hildesheim sollen von den aktuell rund 900 Stellen etwa 270 abgebaut werden, darunter nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Verwaltung. Für den Produktionsstandort Bergisches Land (Wuppertal und Radevormwald) ist ein Abbau von ca. 90 Stellen (aktuell ca. 430 Mitarbeiter), für den Standort Wernigerode von rund 30 Stellen (aktuell ca. 400 Mitarbeiter) geplant.
Stellenabbau Teil des Restrukturierungskonzeptes
Der geplante Stellenabbau ist Teil des Restrukturierungskonzeptes und Sanierungsplans, den die KSM Castings Group im Rahmen des Schutzschirmverfahrens bis Ende September beim Amtsgericht Hildesheim einreichen wird. Der Stellenabbau soll nach derzeitiger Planung in einzelnen Bereichen über mehrere Monate gestreckt erfolgen. KSM wird dazu mit dem Gesamtbetriebsrat in den nächsten Wochen einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandeln. Darüber hinaus will KSM mit der IG Metall für die verbleibenden Mitarbeiter einen neuen Sanierungstarifvertrag aushandeln.
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