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Branche 31. Oktober 2022

Zulieferindustrie: Erwartungen gehen zurück

Der Rückgang des Geschäftsklimas der deutschen Zulieferer beschleunigt sich, die Branche ist sucht nach einer sicheren und bezahlbaren Energiebelieferung.

Der Rückgang des Geschäftsklimas der deutschen Zulieferer beschleunigt sich, die Branche ist sucht nach einer sicheren und bezahlbaren Energiebelieferung.

Der Oktober-Wert des aktuellen Geschäftsklimas nähert sich dem Niveau in der Hochphase der Corona Pandemie Frühsommer 2020, als maximale Verunsicherung die Indikatoren nach unten drückte. Sowohl die Erwartungen für die kommenden sechs Monate als auch die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage werden von den deutschen Zulieferern nochmals negativer eingestuft als schon im September.

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Branche befürchtet freien Fall

Die Erwartungen nähern sich mit Riesenschritten dem Negativrekord vom Dezember 2008. Dies trifft zwar auf die Bewertung der aktuellen Lage nicht zu, dennoch rutscht dieser Indikator mittlerweile den vierten Monat in Folge ab. Die Geschwindigkeit lässt freien Fall befürchten. Insgesamt sackt das saisonbereinigte Geschäftsklima der Zulieferer um 5,3 Saldenpunkte auf Minus 21,7 ab. Binnen vier Monaten hat das Geschäftsklima über 21 Saldenpunkte abgeben müssen.

Unternehmerische Existenzen stehen auf dem Spiel

Wenig überraschend dürfte das alles dominierende Thema Energieversorgung und Energiepreisentwicklung das Geschäftsklima gedrückt haben. Unabhängig von politischen Preisbremsen und versprochenen Hilfspaketen stehen viele Unternehmen vor dem Dilemma aktuell überhaupt keine neuen Energieverträge zu bekommen. Einen Anspruch auf Grundversorgung wie beim Privatverbraucher gibt es nicht. Das bedeutet, das gerade energieintensiv produzierende Unternehmen deren Verträge Ende 2022 auslaufen aktuell noch nicht wissen, ob Sie ab Anfang 2023 überhaupt den Betrieb aufrechterhalten können. Damit steht neben Fragen der internationalen Wettbewerbsfähigkeit schlichtweg die unternehmerische Existenz auf dem Spiel.

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.

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